Im Alten Neuwirtshaus leben 15 Menschen ein einem selbstverwalteten Wohnprojekt zusammen.
Um unser Zuhause zukunftsfähig zu machen, wollen wir nachhaltig und klimafreundlich umbauen. Gleichzeitig wollen wir bezahlbaren Wohnraum für weitere Generationen erhalten. Diese Herausforderung können wir nur mit vielen Freund*innen und Unterstützer*innen meistern! Hier findest du Informationen zum Stand der Sanierung und darüber, wie du unser Vorhaben mit einem Darlehen unterstützen kannst!
Wir freuen uns über Dein Interesse und Deine Unterstützung!
Wir – das sind 12 Erwachsene und 3 Kinder, die gemeinsam im Alten Neuwirtshaus wohnen. Das Alte Neuwirtshaus ist ein ehemaliges Hotel in Hanau-Großauheim und bietet Entfaltungsmöglichkeiten für viele unserer Ideen und Vorstellungen. Wir verwalten unser Haus selbst. Das ist möglich, da wir im deutschlandweiten Verbund des Mietshäuser Syndikats organisiert sind und unser Haus als Gemeinschaft gekauft haben. So können wir sicher und selbstbestimmt wohnen. Außerdem streben wir an, trotz steigender Mietpreise möglichst bezahlbar für alle zu sein.
Unsere Gesellschaft lebt davon, dass sich Menschen zusammentun und ihre Lebensräume selbst mitgestalten können. Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Gemeinschaft empowert einen für alle möglichen Herausforderungen des Lebens. Der Wunsch nach der Sicherheit eines privaten Eigenheims ist nachvollziehbar, aber auch mit sehr hohen Kosten verbunden. Wohnprojekte sind nicht auf den Profit aus. Sie versuchen langfristig niedrige Mieten zu schaffen, und sind damit offen für diejenigen, die sich kein Eigentum leisten können oder wollen. Selbstorganisierte Wohnprojekte schonen Ressourcen und erzeugen ein Plus an Lebenslust - Häuser, denen die drin Wohnen!
"Ich bin eingezogen, weil ich gerne mit sozial engagierten Menschen leben möchte und bezahlbaren Wohnraum wichtig für die Lebensqualität finde."
"Ich mag uns als Gruppe. Wir haben einen hohen Anspruch aneinander und gleichzeitig eine große Fehlertoleranz. "
"Ich mag es, dass das Haus so viel Freiraum für alle bietet. Wir können eigene Projekte verwirklichen, gemeinsame Ideen umsetzen, oder uns auch mal aus dem Weg gehen."
Das Alte Neuwirtshaus gibt es seit über 300 Jahren. Es wurde 1713 gebaut und war lange eine ortsbekannte Gaststätte und Hotel. Angeblich hatte Anfang des 19. Jahrhunderts sogar Napoleon seine Hände im Spiel!
Vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis Ende der 60er-Jahre war das Wirtshaus ein Publikumsmagnet für die gesamte Hanauer Region. Damals war die Bundesstraße 8 nur ein Radweg, sodass viele Ausflüge ins Neuwirtshaus führten.
Das geschichtsträchtige Haus ist heute immer noch dasselbe. Das Haupthaus wurde 1857 neu gebaut, 1973 kam ein Anbau hinzu. Es sieht also noch verdächtig nach dem Gasthaus aus, das es einmal war. Davon abgesehen hat sich allerdings einiges getan: Heute befindet sich das Haus in Gemeinschaftsbesitz und wird dauerhaft von bis zu 15 Personen bewohnt.
Die erste Gruppe, die ins Alte Neuwirtshaus zog, gründete sich 2012, und schon am 28.03.2013 wurde der Kaufvertrag unterschrieben. Mit einem Kaufpreis von 335.000€ aus heutiger Perspektive ein Schnapper! Und es gab einiges zu tun, denn das Haus stand über 10 Jahre leer und wurde samt bestehender Hotelmöblierung übergeben. Das nahm einige, wenn nicht sogar zu viele Ressourcen in Anspruch. Bereits 2015 wurde das Projekt an eine andere Gruppe übergeben. Ein Erfolg, der nur aufgrund der Unterstützung durch andere Projekte im Solidarverbund des Mietshäuser Syndikats (s. unten) gelang. Knapp 10 Jahre später fand 2020/21 mitten in der Pandemie-Hochphase erneut ein Gruppenwechsel statt. Im Frühjahr 2021 bildete sich die aktuelle Gruppe.
Auf dem 2600m² großen Grundstück verteilen sich ein Nutzgarten, Bienen, Fahrradschuppen, Werkstätten und ein Biergarten, der jetzt für gelegentliche Veranstaltungen und Partys genutzt wird. Auf 490m² Wohnfläche befinden sich 3 Küchen, ein großes Wohnzimmer und ein Büro. Dabei entstand das Wohnzimmer aus der früheren Wirtschaft und Ausschankraum, und das Büro aus dem ehemaligen Raucherseparé. Trotz Umbau bleibt ein bisschen Hotel-Flair erhalten: Wie im Hotel haben alle Zimmer ein eigenes Bad und sind durchnummeriert. Natürlich gibt’s keine 13, denn das würde Unglück bringen 😉.
Unser Projekt ist eines von vielen unterschiedlichen Wohnprojekten im Mietshäuser Syndikat. Das ist ein Verbund von knapp 200 Häusern in über 30 Städten in ganz Deutschland. Ein einzigartiges und professionelles Finanzierungsmodell verbindet uns. Es ermöglicht, Häuser als Gemeingut in Selbstverwaltung zu besitzen. Alle Häuser sind unverkäuflich, der Immobilienspekulation entzogen und damit sicherer Wohnraum. Außerdem liegen wir mit einer Miete von ca. 9€/m² im Jahr 2025 deutlich unter dem Mietpreisspiegel in Hanau von 12,12€/m² und dem von Frankfurt mit 17,84€/m².
Anders als in Genossenschaftsmodellen muss beim Finanzierungsmodell des Mietshäuser Syndikats niemand Eigenkapital in den Kauf des Hauses einbringen. Das ermöglicht auch Menschen ohne finanzielle Rücklagen Mieter:in im Alten Neuwirtshaus zu werden. Die zum Hauskauf notwendigen 20-30% Eigenkapital an der Gesamtfinanzierung werden durch Direktkredite gedeckt. Das restliche Kapital für den Kauf oder Bau eines Hauses werden üblicherweise bei einer Bank aufgenommen.
Teil des Mietshäuser Syndikats zu sein bedeutet gleichzeitig die dauerhafte Verknüpfung mit den anderen Hausprojekten in ganz Deutschland. Ein Solidar-Transfer ist fester Bestandteil der Struktur. Altprojekte, die ihre Schulden abbezahlt haben, verpflichten sich, neue Projekte finanziell und mit Know-How zu unterstützen. Die Organisation im Solidarverbund gewährleistet also eine Stabilisierung für einzelne Projekte in Anfangs- und Krisensituationen.
Unser Zuhause ist ein Haus mit Geschichte: Das Haupthaus wurde 1857 gebaut und der Anbau 1973 errichtet. Viele Teile davon müssen modernisiert werden. Von unserer alten Ölheizung möchten wir uns bald verabschieden. Auch zukünftige Generationen sollen bezahlbar und nachhaltig in unserem Haus wohnen können.
Wir haben nahezu das ganze Erdgeschoss umgebaut: Wände versetzt, die Großküche umgebaut, den ehemaligen Gastraum in unser Wohnzimmer verwandelt und das Raucher-Separee in geteiltes Arbeitszimmer.
Einige Maßnahmen der energetischen Sanierung, haben wir bereits selbst in den vergangenen Jahren durchgeführt.
So haben wir beispielsweise die zugige Eingangstür und die Terassentür erneuert, die Glasbausteine im Treppenhaus gegen große dreifach verglaste Fenster ausgetauscht und weitere Fenster gewechselt.
Damit die energetische Sanierung korrekt und zügig umgesetzt wird, lassen wir viele Arbeiten von Fachfirmen ausführen. Wir lassen unsere Eigenleistung einfließen, wo es möglich ist, beispielsweise durch Vorarbeiten. Zusammen mit unserem Energieberater haben wir einen soliden Plan für die Zukunft unseres Hauses entwickelt. Neben der Planung organisieren wir auch das notwendige Kapital.
• Austausch der Fenster
• Dämmung und Neueindeckung des Daches
• Installation einer Photovoltaikanlage
• Dämmung der Fassade
• teilweise Erneuerung der Elektrik
• Einbau einer Wärmepumpe
• Einbau eines Stromspeichers
Dringende Maßnahmen werden zuerst durchgeführt. Die Kosten bleiben durch das schrittweise Vorgehen kontrollierbar. Der zweite Abschnitt wird umgesetzt, wenn die finanziellen Mittel dafür verfügbar sind. Das reduziert die Beeinträchtigung – das Haus bleibt während der Sanierung bewohnbar.
Für die Finanzierung brauchen wir viele Direktkredite. Für Dich entsteht so die Möglichkeit einer sinnvollen, sozialen, ökologischen und nachhaltigen Geldanlage. Wie das genau abläuft, erfährst Du hier. Wir freuen uns über Deine Unterstützung.
Damit können wir noch vor Jahresende die Fenster austauschen - ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg. Ab 2026 setzen wir mit einem neuen Bankkredit der GLS Bank die nächsten Schritte um.
Sei einer von 100 Direktkreditgeber*innen, die uns mit jeweils 1.000 € unterstützen! Mit deinem Beitrag machst du konkrete Veränderung möglich.
Auf dem Bild siehst du den aktuellen Stand unseres Fortschritts. Jeder Schritt zählt!
Direktkredite sind Geldbeträge, die einem Mietshäuser Syndikats Projekt – ohne den Umweg über eine Bank – direkt geliehen werden. Direktkreditgeber*innen sind Privatpersonen oder Organisationen, die kleinere und größere Beträge - schon ab 1000€ - zu einem Zinssatz zwischen 0% – 2,5%, unbefristet oder befristet, in unser Haus anlegen. Dafür wird zwischen den Kreditgeber*innen und einem Projekt (der Haus-GmbH) ein Kreditvertrag abgeschlossen. So entsteht für sie die Möglichkeit einer sinnvollen, sozialen, ökologischen und nachhaltigen Geldanlage. Auf diese Weise kannst du uns unterstützen!
Wir sind keine Bank, dürfen also nur Nachrangdarlehen vergeben, die eine qualifizierte Rangrücktrittsklausel enthalten. Das bedeutet, wenn das Hausprojekt Insolvenz anmelden würde, müssten zuerst die Bank und andere Gläubiger bedient werden und nachrangig die Direktkreditgeber*innen. Die Rangrücktrittsklausel besagt weiterhin, dass die Rück- und Zinszahlungen an die Kreditgeber*innen das Hausprojekt finanziell nicht gefährden dürfen. Eine vollständige bankübliche Sicherheit dürfen wir also nicht garantieren. Allerdings ist das Finanzierungsmodell des Mietshäuser Syndikats eine mehr als 20-jährige Erfolgsgeschichte: Eine Insolvenz gab es bisher bei nur einem Projekt in der Bauphase. Außerdem kannst du immer auf dem Laufenden bleiben und jederzeit vor Ort sehen, wo und wie dein Geld wohnt.
Direktkredite sind Darlehen, die jede*r vergeben kann: Ob Freund*innen, Nachbar*innen, Bekannte, Verwandte, Unterstützer*innen, Vereine oder Unternehmen. Schon Beträge ab 1000€ sind möglich.
Wenn du Lust hast, dein Geld sinnvoll anzulegen und in Form eines Direktkredits dazu beizutragen, dass sicheres, bezahlbares und solidarisches Wohnen entstehen kann, nimm mit uns Kontakt auf via
altes-neuwirtshaus@posteo.de.
Eine Investition in unser Wohnprojekt ist auch eine Anlage in die Gesellschaft, in der wir leben wollen! Schon mit kleinen und zeitlich begrenzten Beträgen kannst du eine Bewegung unterstützen, die aktiv gegen Immobilienspekulation vorgeht und so viele bunte, offene Räume schafft, in denen Menschen respektvoll miteinander umgehen und möglichst bezahlbar und sicher leben können. Du kannst direkt nachvollziehen, was mit deinem Geld passiert, jederzeit mit uns ins Gespräch kommen und vorbeikommen um dir das Projekt selbst anzuschauen.